Fünf Kantone und drei Länder sind sich einig: Die Region Basel braucht den Ausbau ihrer S-Bahn. Denn das S-Bahn-System Region Basel bildet das Rückgrat des öffentlichen Verkehrssystems in der Region Basel. Eine leistungsfähige Infrastruktur sichert die Erreichbarkeit und dient damit dem Wirtschaftsstandort Region Basel.
Für den Ausbau des S-Bahn-Systems haben die fünf Kantone AG, BL, BS, JU und SO zusammen mit den benachbarten Behörden im Ausland (Land Baden-Württemberg und die Région Grand Est) ein Konzept zur trinationalen S-Bahn für den Zeithorizont 2030 erarbeitet. Dieses Konzept, der sogenannte Ausbauschritt 2030/35 (AS2030/35), wird durch den Bund bewertet und abgesegnet. Denn seit dem JA zum Bundesgesetz über die Finanzierung und Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI) bezahlt und baut seit Januar 2016 der Bund sämtliche neuen Eisenbahninfrastrukturen in der Schweiz.
Siedlungsräume stärken
In der Region Basel werden die Verkehrszahlen bis 2030 deutlich zunehmen, sei es auf der Strasse oder auf der Schiene. Im Agglomerationsprogramm Basel haben sich die Behörden der fünf Kantone und der Nachbarländer darauf geeinigt, dass die Siedlungsräume entlang der Bahnachsen einen Grossteil dieses Wachstums abfangen sollen. Deshalb muss das S-Bahn-System dringend ausgebaut werden. Nebst dem Herzstück im Zentrum gehören eine ganze Reihe von Ausbauten auf den Zulaufstrecken zu den Ausbauplänen: Im Fricktal, am Oberrhein, im Wiesental, auf der Hochrheinstrecke, im Ergolztal und im Laufental.
Herzstück hat Schlüsselfunktion
In diesem S-Bahn-System ist das Herzstück wie der Schlussstein in einem Torbogen: Erst mit ihm funktioniert die ganze Konstruktion. Für das Herzstück bedeutet dies: Mit der Infrastruktur im Zentrum erfährt das gesamte S-Bahn System der Region eine starke Aufwertung. Momentan haben wir mit dem Bahnhof SBB und dem Badischen Bahnhof zwei Sackbahnhöfe. Züge müssen in den Bahnhöfen jeweils wenden und erfahren dabei Zeitverluste. Wer in die Innenstadt will, muss am Bahnhof SBB auf Trams umsteigen. Das ergibt Zeitverluste und ist unbequem. Das Herzstück verbessert diese Situation: Es verbindet unterirdisch die Bahnhöfe SBB und Badischen Bahnhof. Zudem werden die unterirdischen Haltestellen Mitte und Klybeck gebaut. Die Haltestelle Mitte kommt zwischen Marktplatz und Schifflände gelegen, die Haltestelle Klybeck auf der Höhe der Johanniterbrücke auf der Kleinbasler Seite. S-Bahn-Reisende haben damit mehr Verbindungen und können direkt und schneller ins Zentrum fahren.
Umsteigefrei an den Euroairport
Von der Haltestelle Mitte her wird zusätzlich ein Abzweiger, der sogenannte «Y-Ast» in Richtung EuroAirport Basel Mulhouse gebaut. Dies ermöglicht ab Basel SBB, alle sieben bis acht Minuten an den EuroAirport zu gelangen. Ab Aesch kann man so umsteigefrei, ab Laufen mit einmal Umsteigen per Zug an den Flughafen reisen.
Verbesserungen für die Region
Aber der Schlussstein im Torbogen kann seine Funktion nur erfüllen, wenn der Rest der Konstruktion ebenfalls zuverlässig gebaut ist. Deshalb sind auch für die Region Laufental Schwarzbubenland Ausbauten geplant. So wird neu die Haltestelle Dornach-Apfelsee gebaut. Diese verbessert die Anbindung des südwestlichen Gemeindegebiets von Dornach und Aesch und erschliesst den Entwicklungsschwerpunkt «Widen/Birsmatte». Damit kann die bereits bestehende Infrastruktur besser genutzt und von Aesch in Richtung Basel neu ein Viertelstunden-Takt eingeführt werden. Im AS 2030/35 ist weiter der Doppelspurausbau im Laufental zwischen Duggingen und Grellingen Chessiloch enthalten. Wird dieses Projekt vom Bund bewilligt, ist der Weg für den Halbstundentakt zwischen Basel und Biel frei. Dieser soll bereits ab dem Fahrplanwechsel Ende 2021 eingeführt werden.
Jetzt muss die Region zum Zug kommen!
Nebst der Politik steht auch die regionale Wirtschaft geschlossen hinter dem AS 2030/35. Dies ist wichtig, denn der Kampf um die Mittel in Bundesbern ist hart. Je nach dem, wie das nationale Parlament entscheidet, stehen für den AS 2030/35 sieben oder zwölf Milliarden Franken zur Verfügung. Angemeldet haben die Regionen aber Projekte im Umfang von rund 32 Milliarden Franken. Deshalb ist die Region bereits jetzt in Bern aktiv daran, die Interessen der Region zu vertreten. Darüber welche Region wie viele Mittel erhält, wird schon bald entschieden: 2018 wird im Parlament der AS 2030/35 verhandelt und 2019 schliesslich beschlossen.
Auch die Promotion Laufental und das Forum Schwarzbubenland setzen sich für den AS 2030/35 ein. Denn jetzt muss die Region Basel zum Zug kommen!