Die Region Laufental Schwarzbubenland kommt immer mehr vom Hinterland-Image weg. In bestehende Firmen wird investiert, es wird neu
gebaut – kurzum: Die Region boomt. Promotion Laufental und Forum Schwarzbubenland haben bei einem Unternehmer und einem Investoren nachgefragt, weshalb sie hier an eine prosperierende Zukunft glauben.
Der Pharmazeutische Betrieb
Die Acino Pharma AG, 2008 aus der ehemaligen Cimex entstanden, ist seit den 1960er-Jahren in Liesberg präsent. Ihre drei Standorte–zwei in Aesch und einer in Liesberg–will die Firma auf zwei reduzieren. «Also fassen wir in Zukunft die gesamte Produktion von Granulaten, Tabletten und Kapseln für die Pharmaindustrie hier in Liesberg zusammen», erklärt Geschäftsleiter Harald Römpp und ergänzt: «Liesberg wird zum Hauptsitz der Acino Pharma AG.»
Der Standortvorteil in Liesberg ergibt sich für Acino aus dem Raumangebot. Durch Stilllegung eines Produktionsteils vor einigen Jahren kann nach dem Ausbau dieses bestehenden Trakts auf der verbleibenden Produktionsfläche die gesamte Herstellung von Tabletten und Kapseln zusammengefasst werden. Somit wird sich in Liesberg das Potenzial von derzeit 150 Arbeitsplätzen bald auf rund 250 erhöhen.
«Die Lage im Laufental ermöglicht es, qualifiziertes Personal aus der Region wie auch aus dem angrenzenden Frankreich zu gewinnen», nennt Harald Römpp ein wichtiges Plus für den Standort Liesberg. Lediglich dem öffentlichen Verkehr verteilt der in Aesch wohnhafte Römpp nicht die Bestnote. «Wer morgens etwas später mit der Arbeit beginnt oder abends früher in den Feierabend möchte, muss manchmal lange auf eine Postautoverbindung warten», bedauert Harald Römpp, der selber täglich mit Zug und Bus zur Arbeit fährt.
Der Wohnpark
Wer von Laufen her in Breitenbach ankommt, sieht gleich wie beim Dorfeingang ein riesiges Quartier entsteht. «21000 Quadratmeter sind es, welche die Firma Von Roll, die noch bis vor wenigen Jahren hier produzierte, zum Verkauf freigegeben hat», erklärt Investor Daniel Allemann. Dabei war er eigentlich nur an einem Gebäude interessiert, das er als Präsentationsraum für seine Autos nutzen wollte. Da die Firma das Areal nur als Ganzes veräusserte, gründete Allemann die Lüsselpark Immobilien AG und übernahm 2015 das ganze Gelände, welches erst von Unmengen von kontaminiertem Material befreit werden musste. Jetzt gedeiht hier ein Wohnpark, wo in einigen Jahren gegen 500 Personen in 190 Wohnung einen luxuriösen Lebensstandard geniessen können, «der bezahlbar ist», sagt Allemann. Zurzeit ist die erste Etappe im Bau. Eine moderne Coop-Filiale in einem ehemaligen Fabrikationsgebäude ist bereits in Betrieb, eine Bank, eine Ärzte-Gemeinschaftspraxis und ein Café eröffnen in wenigen Wochen. Die ersten 28 Wohnungen werden Ende Dezember, 24 weitere im September 2019 bezugsbereit sein. Mit dem Bau weiterer Etappen will Allemann noch zuwarten – bis der Wohnungsbedarf nach der ersten Bautranche «fühlbar» wird.
Daniel Allemann ist vom Projekt überzeugt. «Breitenbach bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur und ist gerüstet für gegen 5000 Einwohner. Perfekte Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Wohnraum für Senioren, Gastronomie, Ärzte…». Gleichzeitig sieht er, dass in der Stadt das Raumangebot immer knapper wird. Für ihn ein wichtiges Argument, hier zu investieren. «Und natürlich bin ich als Schwarzbube hier verwurzelt und sehe die Region als ein Stück Heimat. Und übrigens: Bis zum Bahnhof Laufen, sind es nur fünf Minuten, auch mit dem Postauto.»
Und es wird noch mehr investiert
Die beiden hier beschriebenen Projekte sind zwei Beispiele neben weiteren, gewichtigen Investitionsprojekten. Zu nennen sind unter anderem das Areal Papieri in Zwingen, wo ein riesiges Wohnbauprojekt entstehen soll oder der Umzug der Firma Stöcklin Logistik von Aesch nach Laufen. Im Technologiezentrum Witterswil wird bald ein weiterer Gewerbe-Neubau bezugsbereit sein. Ferner steht in Dornach ein grosses Wohnparkprojekt auf dem ehemaligen SwissMetal-Gelände in der Planung. Die Baufirma Albin Borer entschied sich für einen Umzug von Erschwil nach Büsserach während Aqua Solar und Dryden Aqua auf ihrem Stammgelände in Büsserach ausbauen.