Medienbericht von unserem Medienpartner (Wochenblatt):
«Es gibt keine schlechten Ideen»
Sich selbstständig zu machen, ist auch in der jetzigen schwierigen Zeit möglich. Unterstützung bieten das Gründer Zentrum Kanton Solothurn und der Business Park.
Vor zwei Monaten eröffnete die Kita Löwenherz in Wahlen. Miete und Versicherungen können von den Einnahmen inzwischen bezahlt werden. Die Löhne nicht. «Wir leben im Moment vom Ersparten und hoffen, dass wir uns in einem halben Jahr einen kleinen Lohn auszahlen können», erzählen Jasmin Steg und Ariane Borer. Die zwei jungen Frauen haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Begleitet wurden sie auf diesem Weg von Thomas Bretscher, Geschäftsleiter Business Park Laufental. Am letzten Donnerstag erzählten sie an der Infoveranstaltung «Mach dich selbstständig» in Breitenbach von ihren Erfahrungen. «Die vielen kritischen Fragen und das Aufstellen eines Businessplans halfen uns, genau zu planen, eine Struktur zu finden und weiterzudenken», so Ariane Borer.
Das Angebot ist gratis
«Es gibt keine schlechten Ideen», ist Bretscher überzeugt. Um Fehler zu vermeiden, bietet der Business Park Unterstützung an. Chancen auf dem Markt werden erörtert, die Rechtsform geklärt, ein Finanzplan erstellt und viele Gespräche geführt. Das Angebot ist gratis und wird vom Kanton Baselland gefördert. Im Kanton Solothurn bietet diese Hilfe das Gründer Zentrum (GZS) an. Diese Gründungsdienstleitungen leitet Thomas Heimann: «Alle, die eine Firma gründen, gehen ein Risiko ein. Dies zu berücksichtigen, ist wichtig.» Jedes Unternehmen sei ganz unterschiedlich, habe unterschiedliche Ansprüche und Anforderungen. In Gesprächen werde individuell auf die Bedürfnisse eingegangen, Hilfestellung, Support, Analyse und auch Kontakte werden angeboten. Der Kanton habe Interesse daran, dass Firmen gegründet werden und neue Arbeitsplätze entstehen. Trotzdem könne es sein, dass eine Idee nicht funktioniere, führt Heimann aus. Dies sei keine Schande. Alles sei nie planbar. Das zeige sich gerade jetzt deutlich mit der Pandemie. Trotz der schwierigen Umstände habe es in diesem Jahr nicht weniger Firmengründungen gegeben. Irgendwann geht die Pandemie vorbei, so Heimanns Zuversicht.
Die Freude an Menschen muss sein
Thomas Boillat, Wirtschaftsförderer und selbstständiger Unternehmer, sieht viele Vorteile mit einem eigenen Unternehmen. Den Traum vom wenig Arbeiten und reich werden lässt er aber platzen: «Man arbeitet mehr und hat weniger Geld im Sack. Auch die Ferien bekommen eine ganz andere Bedeutung.» Auch Heimann meint, er habe noch niemanden erlebt, der nach eineinhalb Jahren nicht mehr krampfen musste. Alle drei Referenten sind sich einig, dass die wichtigste Voraussetzung für ein eigenes Geschäft die Freude an Menschen sein muss. «Man muss Menschen gern haben und auf Menschen zugehen können. Die Digitalisierung ist toll, aber ohne Sympathie zu Menschen ist Unternehmertum schwierig», bemerkt Bretscher.
Neugründer-Förderprogramm
Heimann macht auf das Förderprogramm der GZS aufmerksam. Innovative Jungunternehmen aus dem Kanton Solothurn können sich beim GZS bewerben. Alle drei Monate nominiert eine Jury eine Preisträgerin oder einen Preisträger und vergibt ein Kommunikations- und Expertencoaching-Programm im Wert von 5000 Franken.